SWIMMING

World Drowning Prevention Day

World Drowning Prevention Day

Todesopfer durch Ertrinken in Deutschland gestiegen:

Anzahl der Nichtschwimmer kann das Problem zukünftig noch weiter verschärfen

Sommer 2024: Ein 42-jähriger Deutscher ertrinkt in der Nordsee in Holland, er hatte Wind und Strömung unterschätzt (dpa berichtete am 14.7.24), eine ältere Frau ertrinkt beim Schwimmen mit ihrer Freundin im Geiseltalsee (MZ berichtete am 13.7.24), ein 27-jähriger springt von einem Tretboot in den Südtiroler Kalterer See und konnte später von Tauchern nur noch tot geborgen werden (die Presse berichtete am 14.7.2024).

Das sind nur einige der zahlreichen Badeunfälle, die sich – vorwiegend in den Sommermonaten – ereignen. Viele davon sind tödlich. 2023 starben in Deutschland 378 Menschen bei einem Ertrinkungsunfall. Damit stieg die Anzahl um 23 Personen zum Jahr davor.

"Eine stille Epidemie vermeidbarer Todesfälle" (WHO)

Der World Drowning Prevention Day ist von den Vereinten Nationen initiiert und hat das Ziel, das Bewusstsein für das Ertrinkungsrisiko zu schärfen und Maßnahmen zur Prävention zu fördern. Regierungen und Gemeinschaften werden aufgerufen, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um Ertrinken zu verhindern. Bildung und Ausbau von Wasserkompetenz, Schwimmunterricht und die Verbesserung der Wassersicherheit sind essenziell dafür.

Weltweit ist Ertrinken eine der häufigsten Todesursachen – insbesondere Kinder und junge Erwachsene sind davon betroffen. Laut WHO verlieren jedes Jahr etwa 236.000 Menschen ihr Leben durch Ertrinken, in den letzten 10 Jahren waren das 2,5 Millionen Opfer. Ertrinken gehört zu den 10 häufigsten Todesursachen bei Menschen im Alter von 1-24 Jahren.

Vom Kulturgut zum Problem 

In Deutschland galt Schwimmen einst als Kulturgut, in Zukunft könnte die steigende Anzahl an Nichtschwimmern ein gesellschaftliches Problem werden. Laut einer Forsa-Umfrage hat sich der Anteil der Nichtschwimmer unter den Grundschülerinnen und Grundschülern in Deutschland binnen fünf Jahren verdoppelt. Ein Grund ist vor allem das fehlende Angebot an Schwimmkursen oder lange Wartezeiten dafür – auch bedingt durch die Corona-Pandemie, in der es gar keine Schwimmkurse gab. Aber auch die Schließung vieler öffentlicher Schwimmbäder ist eine Ursache dieses Problems. In Deutschland schließen zwischen 70 und 80 Bäder pro Jahr. Initiativen wie die DLRG-Kampagne "Rettet die Bäder" kämpfen dagegen.

Christopher Fuhrhop, Erfinder und Gründer von RESTUBE, engagiert sich seit über 10 Jahren für mehr Wassersicherheit.

"Gegen das Ertrinken und für mehr Wasserkompetenz zu arbeiten ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Regierung, Bildung und Schule, Organisationen und auch die Industrie müssen sich gemeinsam bemühen, die Sicherheit im Wasser zu erhöhen und somit die Zahl der Ertrinkungsunfälle zu reduzieren. Wir kooperieren mit Verbänden und Organisationen und arbeiten gemeinsam mit Schulen an Lösungen. Letztes Jahr konnten beispielsweise über 1.000 Schülerinnen und Schüler bei Aktionstagen der Water Experience Academy, einer Initiative von RESTUBE, ihre Schwimmfähigkeit und Wasserkompetenz verbessern."

Badeunfälle: Gefahren erkennen und Risiken minimieren

Acht Regeln für die Sicherheit an heimischen Gewässern von Clemens Menge (DLRG)

Eine gute Vorbereitung, das Wissen um die Gefahren und die richtige Sicherheitsausrüstung können helfen, Ertrinkungsrisiken einzudämmen und eine gute und sichere Zeit im Wasser zu haben. Gemeinsam mit Clemens Menge, Einsatzleiter bei der DLRG Konstanz, haben wir acht wichtige Regeln für den Aufenthalt im Wasser zusammengestellt:

1. Kenne deine Grenzen!

Gehe nur in Gewässer, wenn du sicher schwimmen kannst und dich gut fühlst. Überschätze deine Fitness nicht. Schwimme nie mit vollem oder leerem Magen. Schwimmen unter Alkoholeinfluss – auch minimal – ist ein absolutes Tabu.

2. Informiere dich über das Gewässer!

Informiere dich über die Tiefe, Strömungen, besondere Gefahrenstellen oder Verbote. Springe nicht in unbekanntes Wasser! Hier besteht besondere Verletzungsgefahr, zum Beispiel durch Steine.

3. Gehe nicht alleine ins Wasser!

Am besten, du badest an Stellen mit Badeaufsicht. Ist das nicht möglich, gehe gemeinsam mit Freunden ins Wasser und achtet gegenseitig auf euch.

4. Beachte das Wetter!

Habe ein wachsames Auge auf Wolken und Wind. Schlägt das Wetter plötzlich um, können sich die Bedingungen im Wasser schnell ändern. Bei Gewitter und starken Strömungen ist der Aufenthalt im und am Wasser lebensgefährlich. Besondere Vorsicht gilt beim Schwimmen im Meer: die Gezeiten können unvorhersehbare starke Strömungen verursachen.

5. Kenne die Flaggensignale!

Achte auf die Flaggensignale am Ufer: Gelbe Flagge heißt Gefahr, rote Flagge bedeutet Lebensgefahr – Badeverbot!

6. Gehe langsam ins Wasser!

Je kälter das Wasser ist, desto langsamer solltest du hineingehen. Kühle zuerst Arme und Beine ab. Ein großer Temperaturunterschied kann Kreislaufprobleme und Krämpfe verursachen.

7. Benutze einen Auftriebskörper für zusätzliche Sicherheit!

Ein robuster Auftriebskörper kann eine kritische Situation schnell deeskalieren. Zum Beispiel RESTUBE Safety System, ein extrem kleines System für viele Wasseraktivitäten, das sich mit einem Zug am Auslöser sofort aufbläst und Auftrieb bietet.

8. Selbstschutz vor Fremdschutz!

Hilf nur, wenn du dich selbst nicht in Gefahr bringst. Schon ein Kind kann in Panik enorme Kräfte entwickeln und einen Erwachsenen in große Gefahr bringen. Zur Fremdrettung hat man am besten einen Auftriebskörper dabei, den man weiterreichen kann.

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